Die Welt verändert sich, weil die Zeit unaufhaltsam fortschreitet und der Mensch nicht anderes kann, als sie handelnd zu gestalten. Fortschritt ist so gesehen unumgängliche Normalität.
Jene Idee von Fortschritt aber, die aktuell behauptet, sie könne mit ihrem Konzept Mensch und Welt retten, vermutet sich auf den letzten Metern einer konstant aufsteigenden Geraden, obwohl fast alles dagegen spricht.
Diese aktuelle Sichtweise (Theorie) und ihre Umsetzung
(Praxis) haben zu immensen Problemen geführt. Viel Leid ist entstanden. Mehr
vom Gleichen wird nicht die Lösung von morgen sein. Auch braucht die Welt keinen
flächendeckenden RESET nach Davoser Art. Vielmehr braucht der Mensch ein
RECONNECT mit seiner eigenen Natur.
Nicht der Fortschritt als solches muss kritisiert werden, sondern das Konzept, das ihm zu Grunde liegt. Leben verläuft zyklisch, nicht linear aufsteigend. Was für den Geist im besten Fall zutreffen mag, gilt nicht für das Lebendige.
Fortschritt gemäss der heutigen Auffassung hat keine Zukunft, weil der Gegenraum falsch eingeschätzt wird, dadurch, dass das eigene Wirken nicht oder zu wenig reflektiert ist. Der alles verseuchende Abfall steht sinnbildlich für eine Denkweise, die Chaos verursacht anstatt Klarheit hervorzubringen. So können wir bald nur noch im Trüben fischen.
Nicht das Klima ist das heutige Mega-Problem, sondern das verantwortungslose und überhebliche Denken, das zu Naturzerstörung, Ungleichheit und Krieg geführt hat.
Wir müssen nicht etwas Neues aufbauen, sondern das Falsche sein lassen, um wieder auf den Boden der tatsächlichen Tatsachen zu finden.
So wenig sexy es klingt: Aufräumen und klären ist das Gebot der Stunde, im Innen wie im Aussen.